Open Source Software

Medientechnik

Digitalisierung

Die Vielfalt digitaler Datenformate ist geradezu hyperbabylonisch , mit Tendenz zu weiter steigender Komplexität. Dennoch ergibt sich aus der Digitalisierung auch ein allgemeiner Trend zur kulturellen Konvergenz, denn alle historischen Medien (Plastiken, Bilder und Texte, Datenblätter, Tabellen und Karteien, Tonaufnahmen und Filme usw.) können jetzt in einer einzigen Maschine produziert, verarbeitet und veröffentlicht werden. Zumindest im Prinzip...

Universalmaschine

Universalität

Die weltumspannende digitale Supermaschine ist eine ewige Baustelle. Welche Hard- und Software auch immer vom einzelnen Unternehmen angeschafft wird, unsere medialen Produktionsanlagen sind zwangsläufig kurzlebige Schnappschüsse in einer gewaltigen unfertigen Entwicklung. Maschinen, Daten und Programme sind i.d.R. nach wenigen Monaten bis Jahren hoffnungslos veraltet. Was dennoch seit über 30 Jahren Bestand hat (und aller Vorraussicht nach weiterhin haben wird), ist die modulare Philosophie, die den enormen Erfolg der Unix-Systeme (z.B. AT&T, IBM, Sun, Linux, MacOS) begründet.

Offene Quellen

Eine weitere Voraussetzung für langfristige Konvergenzfähigkeit professioneller Software ist die öffentliche Verfügbarkeit der Programmtexte. Die Entwicklung offener Software erfolgt in der Regel mit einer gewissen Verzögerung gegenüber kommerziellen Produkten, verdrängt diese dann aber oftmals. Die ehrgeizige globale Entwicklergemeinde erfolgreicher offener Software kann auf die Bedürfnisse (und Fehlermeldungen) der Nutzer meist schneller und gründlicher reagieren als patentgeschützte Konzerne. Beispiele dieser Entwicklung sind die Büro-Suite OpenOffice , der Internet-Browser Firefox , und das offene Unix-System Linux.

Medienproduktion

Für Musik und Ton gibt es bereits eine ansehnliche Sammlung durchaus professioneller offener Software: Recorder, Synthesizer, Sequenzer, Noteneditoren, Abspielprogramme, usw. bis hin zum kompletten digitalen Tonstudio im Klapprechner, mit dem man bequem auf Tournée gehen kann. Wir haben mit diesen Mitteln bei Schöpfung & Wandel einige Audio-CDs erzeugt, u.A. die Holsteiner Ostseewellen (80 min., 2006) und einen Mitschnitt eines Violin-Schülerkonzertes (80 min., 2005).

Im Bereich der nichtlinearen Videoverarbeitung existiert derzeit nur ein offenes Werkzeug, das mit den kommerziellen Systemen Final Cut und Avid verglichen werden kann (hinsichtlich Vielspur-Synchronisation, Effekten, Komposition und Formatvielfalt): Cinelerra.

Wir haben bei Schöpfung & Wandel einige Pilotprojekte in Cinelerra komponiert (insbesondere einen vielspurigen Konzertmitschnitt) und wissen, daß es möglich ist, professionelle Qualität zu erzeugen.